26 Juli 2023

E-Commerce Schweiz – Reisebranche startet durch

Darum gehts

  • 2022 haben Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten CHF 40,2 Mrd. für Online-Einkäufe im In- und Ausland ausgegeben, das sind 24 % mehr als 2021.
  • Nach zwei sehr wachstumsstarken Pandemiejahren war der Online-Warenumsatz erstmals rückläufig. Insgesamt wurden CHF 15,2 Mrd. im E-Commerce umgesetzt, das sind 5 % weniger als im Vorjahr.
  • Die Reisebranche konnte ihren Online-Umsatz um 80 % auf CHF 16 Mrd. ausdehnen und hat damit den Warenhandel an der E-Commerce-Spitze abgelöst.
  • Die Service-Branche ist um 19 % auf CHF 9 Mrd. gewachsen. • 58 % der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten kaufen online gerne lokal ein. Bezüglich der Gründe geben 41 % an, dass es sich gut anfühlt, lokale Geschäfte zu unterstützen, und 31%, dass es persönlicher ist. 
  • «Der E-Commerce ist während der Pandemie stark gewachsen und hat sich bei allen Altersgruppen etabliert. Inzwischen kaufen 85 % der 65- bis 79-Jährigen online ein. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es 94 %», sagt Marianne Bregenzer, Country General Manager der Nets Schweiz AG.
  • Für den Nexi E-Commerce Report Schweiz 2022 wurden 1250 Konsumentinnen und Konsumenten zwischen 18 und 79 Jahren in der Schweiz zu ihren Online-Einkaufsund Zahlungsgewohnheiten befragt. Die ausgewiesenen Umsätze beziehen sich auf die Ausgaben im In- und Ausland und sind Schätzungen auf der Grundlage von Medianwerten.

Alles in allem ist der Schweizer E-Commerce auch 2022 gewachsen. Verschiedene Branchen konnten ihren Online-Umsatz nochmals deutlich erhöhen, andere haben auf hohem Niveau nur noch leicht zugelegt und bei wenigen ist der Online-Umsatz aufgrund der sich normalisierenden Gesamtverhältnisse rückläufig. «Wir gehen davon aus, dass der Online-Handel auch langfristig ein bedeutender Absatzkanal bleiben wird», sagt Marianne Bregenzer, Country General Manager der Nets Schweiz AG. «Die pandemiebedingten Investitionen der Händlerinnen und Händler waren folglich nicht umsonst. Die Zukunft ist digital und davon profitieren auch kleine lokale Händlerinnen und Händler, wie unsere Umfrage zeigt.»

Die E-Commerce-Gewinner

Die Reisebranche hat besonders von der sich normalisierenden Gesamtsituation profitiert und ihren Online-Umsatz um 80 % auf CHF 16 Mrd. erhöht. CHF 5,9 Mrd. wurden für Hotelreservationen ausgegeben (+79 %), CHF 2,3 Mrd. für Charter- und Pauschalreisen (+446 %) und CHF 5,1 Mrd. für Flugtickets (+6 %). Der Online-Umsatz mit pharmazeutischen Produkten ist um 33 % gestiegen, der mit Brillen und Kontaktlinsen um 13 %. Ebenfalls leicht gewachsen sind die Umsätze mit Kleidung (CHF 3,3 Mrd.). 47 % der befragten Konsumentinnen und Konsumenten hatten in den vergangenen 28 Tagen Kleidung bestellt, 26 % Schuhe. Für Lebensmittel und Alkohol wurde CHF 2,4 Mrd. ausgegeben, für elektronische Geräte CHF 1,6 Mrd. und für Dienstleistungen insgesamt CHF 9 Mrd., davon CHF 4,3 für Versicherungen und CHF 1 Mrd. für Veranstaltungstickets. Mit einem Plus von 117 % gegenüber dem Vorjahr ist der steile Anstieg bei den Spenden an gemeinnützige Organisation besonders auffällig. Inzwischen kaufen 85 % der 65- bis 79-Jährigen online ein. Bei den 18- bis 29- Jährigen sind es 94 %. 


Lokale Geschäfte punkten mit innovativen Shop-Lösungen

58 % der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten kaufen auch online bei ihren lokalen Händlerinnen und Händlern ein. 41 % geben an, dass es sich gut und richtig anfühlt, 31 %, dass sie es persönlicher und familiärer finden, 22 %, dass sie die Lieferoptionen schätzen, und 21 % möchten ausdrücklich nicht grosse, globale Anbieter unterstützen. Bei der Frage, welche Nachteile die lokalen Online-Shops mit sich bringen, nennen 35 % den Preis und 32 % die begrenzte Auswahl. 16 % der Befragten finden, dass die lokalen Shops im Vergleich zu den grossen internationalen überhaupt keine Nachteile aufweisen. «Digitale Kanäle und Angebote tragen zu einer sinnvollen Effizienzsteigerung bei, die sowohl Konsumentinnen und Konsumenten als auch Händlerinnen und Händlern zugutekommt.» Es gibt inzwischen hochstandardisierte Shop-Lösungen, die auch kleinen Händlerinnen und Händlern einen digitalen Mehrwert bei der Kundenbetreuung bieten. «Wichtig ist, dass lokale Händlerinnen und Händler ihre Stärken kennen und diese auch in der digitalen Welt richtig ausspielen.» Wenn im Ausland eingekauft wird, dann mit Abstand am liebsten in Deutschland (39 %), gefolgt von China (16 %) und Frankreich (8 %).

Die Kreditkarte ist das meistgenutzte Zahlungsmittel beim E-Commerce

60 % der Befragten nutzen im E-Shop die Kreditkarte, 42 % bezahlen auf Rechnung, 29 % mit E-Wallets und bereits 11 % mit Mobile Payment Wallets. 9 % zahlen im Voraus und 4 % nutzen Kundenkarten. 47 % wollen einfach zahlen können, 40 % sicher und 36 % schnell.


Der gesamte Report kann hier heruntergeladen werden:
Ecommerce Report Switzerland